Am Sonntag, den 11. Oktober, fanden sich nachmittags bei schönem Herbstwetter zahlreiche, etwa an die 50 Bürger/innen als interessierte Teilnehmer zum angekündigten »Historischen Ortsrundgang« am ehemaligen Gemeindeamt, dem Sitz des Fördervereins Ortsgeschichte Böhlitz-Ehrenberg e. V. ein, um sachkundigen Ausführungen über einige ortsgeschichtliche, insbesondere auch architektonische Details zu folgen. Auf diese besondere Weise begleitete der Förderverein das diesjährige 100. Gründungsjubiläum der Goethe-Apotheke in unserem Ort.

 

 

 

Der Rundgang zu diesen besonderen Zielen erfolgte weitgehend anhand der an Grundstücken bzw. Gebäuden durch den Förderverein angebrachten Schautafeln, die auf ausgewählte Besonderheiten der Vergangenheit dieser Objekte hinweisen. Dass die Tafeln bereits zu einer gewissen Tradition unserer Ortsgeschichte geworden sind, zeigen auch Anfragen anderer Haus- bzw. Grundeigentümer, ob denn nicht auch an ihren Objekten derartige »Historische Tafeln« durch den Förderverein angebracht werden könnten. Dazu sind entsprechende Rechercheergebnisse aus Archiven notwendig, die mit Dokumenten belegen, welche bestimmten Ereignisse aus der vergangenen Epoche für die Allgemeinheit wissenswert sein könnten.

 

Der Ortsrundgang führte zunächst über den Waldmeisterweg, der von dem Bach »Biela« gequert wird, in die Auenstraße als Teil des ehemaligen historischen Ortskerns mit mehreren Gebäuden (u. a. die alte Wenzelskapelle, Böhlitzer Mühle – später Schlobachsche Furnierfabrik – und andere sogenannte »Nachbargüter« sowie auch damalige Ausflugslokalitäten wie »Waldmeister«, »Nordpol«, »Gute Quelle« oder die von damals bis heute noch betriebene »Grüne Aue«), die von ihrer spannenden Vergangenheit künden. Dazu gehörten auch die alte Brücke über die Luppe, das längst verfallene und abgerissene Gebäude »Alte Laterne«, Episoden rund um die ehemalige Rats- und Staatsförs­terei, das wuchtige und markante Tor als ehemaligen Eintritt in das Leipziger Johannishospital. Dass durch befugte Hände die geöffnete Pforte der im mediterran-toskanischen Stil erbauten Schlobachschen Villa in ein Refugium leitete, war ein besonderes Erlebnis und spezieller Höhepunkt für die »Stadtwanderer«.

 

Und weiter führte der Ortsrundgang über die Leipziger Straße, das Evangelische Gemeindehaus, zur ehemaligen Sparkasse als dem Haus, in dem sich die Wohnung des ersten Apothekers Bunz befand sowie gegenüber das alte Postgebäude, an die ehemalige Obstweinschenke, das sogenannte »Schloß Ehrenberg«. Zahlreiche Besucher erinnerten sich im Verlaufe der Wanderung an eigene Erlebnisse und persönliche Begegnungen in Verbindung mit diesen historischen Stätten, was diesen Ortsrundgang sehr lebendig auflockerte – eine wahre Fundgrube für weitere historische Details!

 

Der Rundgang endete an der Goethe-Apotheke, wo Frau Bethmann in die 100-jährige Tradition einführte und das Wort an ihre Vorgängerinnen übergab, die auf Grund ihrer langjährigen Bindung an den Ort lebhaft über die Apothekengeschichte berichteten.

 

Hannelore Schaaf

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